Chronik
Kommen Sie mit auf eine 35-jährige Zeitreise
35 Jahre Engagement, 35 Jahre Gemeinschaft
Besondere Meilensteine und Herausforderungen in der Geschichte des Insel e.V.
Im Sommer 1990 wurde der Verein „Insel e.V.“ gegründet. Geplant war, ein sozialökologisches Projekt zu errichten. Zunächst war das vordergründige Ziel, die maroden und teils vom Einsturz gefährdeten Gebäude grundlegend zu sanieren.
35 Jahre voller Veränderung und Wachstum liegen hinter uns. Was einst als kleines Projekt begann, ist heute zu einem Leuchtturm der Inklusion geworden. Unser Verein hat nicht nur einen alten Gutshof gerettet, sondern auch unzähligen Menschen mit Behinderung ein Zuhause, eine Beschäftigung und eine Perspektive gegeben. Die Kombination aus Landwirtschaft, Werkstätten und Wohnangeboten schafft einen einzigartigen Ort, an dem jeder Einzelne seine Fähigkeiten entfalten und ein erfülltes Leben führen kann.


Von der Idee zur Realität – Unsere Geschichte
Gründung des Vereins Insel e.V. und die ersten Aufbaujahre
Ein Ort mit Geschichte und Hoffnung
Es war der Sommer 1990, als eine kleine Gruppe Idealisten auf das alte, verfallene Gutshaus in Kransdorf stieß. Es war Liebe auf den zweiten Blick – das Gebäude war marode, das Dach undicht, und dennoch sahen sie etwas Besonderes: die Chance, hier einen Ort der Gemeinschaft zu schaffen. Die Idee von Insel e.V. war geboren.
Improvisation als Lebensphilosophie
Die ersten Jahre waren ein Abenteuer. Ohne fließendes Wasser und Heizung, dafür mit viel Mut und Improvisationstalent, begannen sie, die Vision eines sozial-ökologischen Projekts Wirklichkeit werden zu lassen. Jeder Eimer Farbe, jeder reparierte Balken war ein kleiner Sieg. 1991 zogen die Ersten ein, trotz kalter Winter und provisorischer Verhältnisse. Sie wärmten sich an ihrer Begeisterung – und an den Geschichten, die sie gemeinsam erlebten.
Ein Traum wird Wirklichkeit
In dieser Zeit entstand mehr als nur ein Gebäude. Es wuchs eine Gemeinschaft, die bereit war, alles zu geben, um einen Ort des Lebens, der Arbeit und der Inklusion zu schaffen. Das war der Anfang von etwas Großem.
Etablierung der sozialen und ökologischen Projekte sowie wichtige Kooperationen
Die ersten Erfolge auf dem Weg zur Vision
Nach den anfänglichen Strapazen nahm das Projekt langsam Gestalt an. Das Gutshaus wurde nicht nur bewohnbar, sondern auch zu einem lebendigen Zentrum. Die ersten Werkstätten entstanden, darunter ein Garten und eine kleine Landwirtschaft. Max und Moritz, die ersten Schweine des Vereins, sorgten ebenso für Aufsehen wie die ersten selbstgebackenen Brote aus eigenem Getreide.
Anerkennung und neue Möglichkeiten
Der Verein erhielt 1993 die Mitgliedschaft im Paritätischen Wohlfahrtsverband, ein entscheidender Schritt, um weitere Unterstützung zu gewinnen. Parallel wuchs die Gemeinschaft – Menschen mit und ohne Behinderung lebten und arbeiteten gemeinsam, und die ersten geförderten Projekte wurden erfolgreich umgesetzt.
Aufbruchstimmung und Zuversicht
Diese Jahre waren geprägt von Aufbruch und Zuversicht. Jeder kleine Fortschritt war ein großer Meilenstein, und die Vision eines inklusiven und nachhaltigen Lebens nahm immer mehr Form an.
Erweiterung der Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten und erste Herausforderungen
Wachstum und die Kunst des Miteinanders
Ende der 1990er-Jahre wuchs der Verein sowohl in seinen Aufgaben als auch in seiner Struktur. Neue Wohnräume entstanden, die es ermöglichten, mehr Menschen mit Unterstützungsbedarf aufzunehmen. Gleichzeitig wurden weitere Arbeitsbereiche erschlossen, darunter eine Holzwerkstatt und erste Experimente mit der Töpferei.
Herausforderungen meistern
Doch mit dem Wachstum kamen auch Herausforderungen. Neue Mitarbeiter mussten gefunden, finanzielle Engpässe gemeistert und immer wieder kreative Lösungen entwickelt werden. Dennoch hielt die Gemeinschaft zusammen, getragen von dem festen Glauben an ihre Vision.
Erste Früchte der harten Arbeit
2001 war ein Wendepunkt: Der Verein konnte 12 Menschen mit Behinderungen ein Zuhause und einen Arbeitsplatz bieten – ein Zeichen dafür, dass die Mühen der vergangenen Jahre Früchte trugen. Es war ein Schritt in Richtung neuer Stabilität.
Ausbau der Infrastruktur und Einführung neuer Arbeitsbereiche
Von Vision zu Vielfalt
Die Jahre nach der Jahrtausendwende waren geprägt von Wachstum und Ausbau. Mit viel Einsatz und Unterstützung wurde die Infrastruktur weiterentwickelt. Neue Wohnformen wie ambulant betreutes Wohnen und psychosoziale Wohngruppen kamen hinzu. Diese Vielfalt machte den Verein zu einem Vorreiter in der Region.
Die Werkstätten erwachen zum Leben
Auch die Arbeitsbereiche florierten: Die Landwirtschaft wurde ausgeweitet, erste Schafe zogen ein, und der Grundstein für die heutige Bäckerei wurde gelegt. Diese Phase war geprägt von Innovation und einem starken Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft.
Ein Ort für Chancen
Inmitten all dieser Aktivitäten blieb eines stets im Fokus: ein Lebensraum zu schaffen, in dem jeder Mensch nach seinen Möglichkeiten wachsen und sich einbringen konnte. Diese Jahre waren voller Tatendrang und Inspiration.
Professionalisierung und erste Meilensteine in der Anerkennung
Von der Idee zur Institution
Mit der Anerkennung der Inselwerkstätten als Werkstatt für Menschen mit Behinderung begann eine neue Phase. Der Verein war nicht mehr nur ein Ort für gemeinsames Leben, sondern ein offiziell anerkannter Arbeitgeber für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Dies öffnete Türen für Fördergelder, Partnerschaften und eine weitere Professionalisierung.
Nachhaltigkeit und Wachstum
Die Landwirtschaft wuchs und wurde Bio-zertifiziert. Ein Hühnerstall mit mobilen Ställen wurde aufgebaut, und das Brotgetreide reichte nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für lokale Märkte. Parallel dazu wuchs die Töpferei, die mittlerweile mit hochwertigen Keramikarbeiten weit über die Region hinaus bekannt wurde.
Gemeinsam zum Erfolg
Doch es ging nicht nur um Infrastruktur: Es ging darum, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Mit einer Mischung aus handwerklichen Tätigkeiten, künstlerischen Projekten und sozialtherapeutischer Begleitung schuf der Verein einen Raum, in dem jeder nach seinen Möglichkeiten aufblühen konnte.
Wichtige Entwicklungen, darunter der Neubau und Umstrukturierungen
Eine moderne Grundlage für die Zukunft
2010 markierte eine wichtige Zäsur. Mit dem Bau einer Großküche in Saalkow wurde ein lang gehegter Traum Wirklichkeit. Diese Küche diente nicht nur der Versorgung der Bewohner und Mitarbeiter, sondern öffnete auch die Möglichkeit, Catering und Lieferungen anzubieten.
Innovation und Zusammenarbeit
Die Umstrukturierung der Werkstätten war ebenfalls ein großes Thema. Arbeitsbereiche wie die Holzwerkstatt und die Töpferei wurden erweitert, während neue Felder wie die Käseherstellung getestet wurden. Ziel war es, den Betreuten vielfältige Tätigkeiten anzubieten, die nicht nur therapeutischen Wert hatten, sondern auch echte wirtschaftliche Perspektiven schufen.
Optimismus und Tatkraft
Diese Phase war geprägt von Optimismus und Innovationskraft. Der Verein entwickelte sich stetig weiter, ohne seine Wurzeln zu verlieren.
Erfolgreiche Projekte wie die Kulturinsel und weitere Expansion
Ein Leuchtturm für Inklusion und Kultur
Die Kulturinsel in Saalkow war ein Meilenstein, der das Angebot des Vereins auf eine neue Ebene hob. Von Theateraufführungen über Konzerte bis hin zu Kinoabenden – die Veranstaltungen waren nicht nur kulturelle Highlights, sondern ein Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderung.
Gemeinschaft und Erfolg
Gleichzeitig wuchs der Verein weiter. Der Lern- und Gemeinschaftsgarten wurde erweitert, und die Umweltbildungsangebote zogen immer mehr Schulen und Gruppen an. Auch die Werkstätten expandierten: Der Verkauf von Produkten wie Keramik, Holzarbeiten und Lebensmitteln stieg an.
Ein Vorbild für die Region
Diese Jahre zeigten, wie stark die Verbindung aus sozialem Engagement, ökologischen Werten und kultureller Vielfalt sein kann.
Konsolidierung und Visionen für die Zukunft
Stabilität und Wachstum im Einklang
Nach den intensiven Jahren des Wachstums war es Zeit für Konsolidierung. Der Fokus lag darauf, bestehende Strukturen zu stärken und die Qualität der Angebote weiter zu verbessern.
Umweltbildung als Herzstück
Auch die Umweltbildung erlebte einen Aufschwung. Der Lern- und Gemeinschaftsgarten wurde ein fester Bestandteil des Vereinslebens und zog zahlreiche Interessierte an. Workshops, Seminare und praktische Projekte vermittelten Wissen über nachhaltiges Leben und Arbeiten.
Nachhaltige Visionen entwickeln
Diese Phase war geprägt von Reflexion und der Suche nach Antworten auf die Frage: Wie kann der Verein in einer sich wandelnden Welt weiterhin ein Ort der Gemeinschaft bleiben?
Das 30-jährige Jubiläum und Rückblick auf die Entwicklung
30 Jahre voller Geschichten
2020 hätte ein Jahr voller Feiern werden sollen: Der Verein wurde 30 Jahre alt, und es gab viel Grund zum Stolz. Doch die Pandemie machte große Veranstaltungen unmöglich. Stattdessen entstand die Idee, die Geschichte des Vereins in einer Chronik zu dokumentieren.
Dankbarkeit und Stolz
Die 30 Jahre waren eine Geschichte von Mut, Zusammenhalt und Kreativität. Von den ersten improvisierten Bauarbeiten bis hin zu den modernen Werkstätten und Wohnanlagen – jeder Schritt wurde gemeinsam gemacht.
Ein Moment des Rückblicks
Auch wenn das Jubiläum anders verlief als geplant, war es ein Moment des Stolzes und der Dankbarkeit. Der Rückblick machte eines klar: Der Insel e.V. war nicht nur ein Projekt, sondern ein Zuhause für viele.
Aktuelle Projekte und langfristige Perspektiven
Neue Wege für eine bessere Zukunft
Mit einem klaren Blick in die Zukunft setzt der Verein seine Arbeit fort. Die Dorfentwicklung in Kransdorf ist eines der zentralen Projekte – ein Vorhaben, das den Verein noch stärker in die Region einbindet.
Partnerschaften und Innovationen
Die Werkstätten entwickeln neue Produkte, und die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern wird intensiviert. Auch die kulturellen Aktivitäten kehren zurück: Theateraufführungen, Musik und Kunstprojekte stehen wieder auf dem Programm.
Ein Ort voller Möglichkeiten
Der Insel e.V. bleibt ein Ort, der inspiriert – ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Menschen gemeinsam an eine Idee glauben.
„Noch kann ich es kaum fassen, – ist es wirklich wahr? –
Vor 4 Jahren haben wir geträumt und irgendwie angefangen. Nun ist die Landwirtschaft im Gange, die Architektin hat einen richtigen Auftrag erhalten und im nächsten Jahr wird gebaut. Jetzt merke ich, in welcher Spannung ich die ganze Zeit gesteckt habe.“
Inga Carriére
Initiatorin
Mehr Geschichte in unserem Blog
Auch in unserem Blog Kransdorfer Nachrichten werden Sie fündig auf der Suche nach spannenden Geschichten und Anekdoten in der Geschichte des Insel e.V.!
Den Insel e.V. unterstützen
Jede Spende, egal wie klein, hilft dabei, unsere Projekte erfolgreich umzusetzen und Veränderungen in unserer Gemeinschaft zu bewirken. Wir freuen uns auch immer über neue Freiwillige, die uns mit ihren Fähigkeiten und ihrer Zeit unterstützen möchten. Gemeinsam können wir viel erreichen!